„Uns hat früher auch keiner gefragt …“
„Als ich so alt war wie du …“
„Das hätte sich zu meiner Zeit niemand getraut…“
„Damals war das halt so …“
Diese und ähnliche Phrasen finden sich in Konversationen zwischen den Generationen X und Z zur Genüge. Wenn es um das Thema „Arbeiten & Leben“ geht, könnte die Kluft zwischen diesen Generationen nicht größer sein.
GENERATION X
Mit der Generation X (Geburtsjahre 1965 bis 1979) – manchmal auch Generation Golf genannt – sind Menschen gemeint, die meist gerade noch im Berufsleben stehen und vor allem in den 80ern und 90ern in ihrem Arbeitsethos sozialisiert wurden. Eine Generation, in der Fleiß, Disziplin, Durchhalten, Leistung bringen an oberster Stelle stehen, oft haben Privatleben und Freizeit deutlich darunter gelitten.
GENERATION Z
Die Generation Z (Geburtsjahre 1995 bis 2010) wiederum ist jene, die heute ganz am Beginn ihrer beruflichen Laufbahn steht. Sie ist Internet- und Social-Media-affin und quasi mit dem Smartphone in der Hand geboren worden. Die Jungen möchten sich keine Sätze wie oben anhören müssen, sie sehen die Welt mit ganz anderen Augen und möchten nicht mit der älteren Generation verglichen werden, die Balance zwischen Arbeiten und Leben ist immens wichtig. Sie möchten flexibel bleiben, auf ihre Gesundheit achten, Zeit mit Familie und Freunden verbringen, einfach immer ein gutes Gefühl haben – auch im Berufsleben. Sie haben oft in ihrer näheren Umgebung Menschen der Generation X erlebt, die sich in ihren Jobs jahrzehntelang aufgerieben haben, keine Zeit für ihre Kinder hatten und manchmal der Karriere wegen bis hin zum Burn-Out belastet waren.
Das ist kein positives Zukunftsbild für die nächsten Generationen und macht eine Zusammenarbeit manchmal sehr herausfordernd. Unternehmer, die sich ihre Betriebe durch großen Fleiß und Disziplin über die Jahre mit schweißtreibend harter Arbeit aufgebaut haben, möchten Mitarbeitende anstellen, die ebenso denken, sich selbst fordern und sich für nichts zu schade sind.
Aber wenn zu viel Druck kommt, sind die Jungen bald wieder weg – und hüpfen nach einer Einarbeitungszeit, in der sie für das Unternehmen eher eine Belastung als ein Gewinn sind, zum nächsten Job, und zum nächsten, und zum nächsten! Die Generation Z lässt sich also eher als Generation „Jobhopper“ bezeichnen? Loyalität und Durchhaltevermögen sind nicht mehr vorhandene Eigenschaften?
GANZ IM GEGENTEIL! NEIN!
Diese Generation ist einfach um vieles wählerischer und auf der Suche nach einem Job, der genau zu ihr passt, wo sie als Mensch angenommen und ernst genommen werden – dann laufen auch sie zur Höchstform auf. Denn auch sie wollen Leistung bringen, aber dabei nicht ausgebeutet werden. Wichtig ist ihnen ein erfüllender Job mit fairer Bezahlung und vor allem einem wertschätzenden und respektvollen Umgang auf allen Ebenen – ein Miteinander auf Augenhöhe! Es geht also darum, diese Fakten so zu kommunizieren, dass sie auch von der Generation Z verstanden und – viel mehr noch – angenommen und akzeptiert werden.
GEMEINSAM geht es also DOCH!
TIPPS:
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offen und klar kommunizieren
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andere Herangehensweisen nicht von vornherein ablehnen
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fair agieren und Verständnis zeigen
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sich zurückhalten und speziell am Beginn einer Zusammenarbeit erst einmal das Arbeitsumfeld beobachten, bevor man (vorver-)urteilt
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von den Fähigkeiten der jüngeren/älteren Kolleg:innen lernen und profitieren